Mit dem Inkrafttreten des Versailler Vertrages vom 28. Juni 1919, änderte sich die Situation der deutschen Bevölkerung auch in den Dörfern um Strelno und Hohensalza.
Einige Kinder (vor allem die Töchter) von Emilie und Ferdinand Zobel waren um 1920 schon in dem Alter, dass sie heirateten und wegzogen. Der älteste Sohn in diesem Fall "unser Großvater" Wilhelm Gustav Zobel wurde, vermutlich zur höheren Ausbildung für die Landwirtschaft, nach Deutschland - im konkreten Fall wohl ins Oderbruch oder nach Berlin geschickt. Nähere Informationen habe ich hierzu bisher nicht. Aus anderen Familien ist mir aber genau diese Konstellation bekannt (Bildung für die älteren Söhne, Töchter wurden verheiratet und die jüngeren Söhne blieben zur Hilfe und Unterstützung der Eltern auf den Höfen).
Meine Oma Elisabeth Olga Anna, geb. Nagler hatte einen Stiefbruder, einen Bruder und zwei Schwestern.und wurde in eine Familie Podgursky, die aus Neumark in Westpreussen, heute Nowe Miasto Lubawskie (in Westpreußen) und Nagler, die aus Seelow stammte, geboren.
Der Wohnort der Familie Friedrich Nagler, von Beruf Justizwachtmeister, war vermutlich seit 1904 Berlin - später jedoch das Oderbruch - Sophienthal
Die Familie Podgursky stammte aus Westpreußen und muss sehr mobil gewesen sein.
Glasermeister Wilhelm Podgursky und seine Frau Wilhelmine geb. Keils hatten mindestens neun Kinder von denen schon vier zeitig verstarben. Sie bekamen die Kinder in vier unterschiedlichen Städten in Westpreußen. Als Theodor Podgursky 1896 in Stralsund geboren wurde, lebte seine Mutter, Laura Podgursky, noch in der elterlichen Wohnung in der Marienstr. Aus vorhandenen Unterlagen ergibt sich, dass die Familie aus Westpreußen um 1888 nach Vorpommern kam und mindestens sieben mal in der Stadt Stralsund umzog. Hier verliert sich dann jedoch auch nach 1906 die Spur von Wilhelm Podgursky und seiner Frau.
Opa Wilhelm und Oma Elisabeth müssen sich vermutlich in Berlin näher gekommen sein und heirateten 1932, jedoch in Sophienthal . Der Wechsel von der Großstadt in das Oderbruch hing bestimmt mit der Ausbildung und den familiären Verbindungen in diesem stark landwirtschaftlich geprägten Raum zusammen. Lebte doch Wilhelms älteste Schwester Wilhelmine bereits mit ihrem Mann Jakob Obergefell in Zechin. Ob sie schon, die von ihrer Tochter Tochter Else später dort gemeinsam mit ihrem Mann Erich Ostwald geführte heutige Königs Mühle betrieben, ist mir nicht bekannt.
Auch war Großvater Wilhelm im Oderbruch bereits gut integriert, denn schon 1927 war er Mitglied im Reiterverein in Zechin
Bis 1939 wuchs die Familie auf acht Personen und lebte in Sydowswiese.
Ende des Jahres 1939 zog die ganze Familie wieder in die Nähe des Geburtsortes
des Vaters, nach Blumendorf.
Jedoch hat die Familie Podgursky aus Westpreußen auch ihre Spuren in Berlin hinterlassen.
Die Schwester von Laura Podgursky, Hedwig Johanna Maria Podgursky, genannt Tante Mariechen, geb.1865 in Gr. Leistenau, Lisnowo heiratete wohl den Kammerjäger Robert Grundmann und wohnte bis zu ihrem Tod in der Fruchtstr. im Zentrum von Berlin.
![]() |
Auszug aus Einwohnerverzeichnis v. Berlin |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen