würde man ihnen sagen,
ihr Vater sei ein Gauner gewesen.
Sie wären aber eher stolz,
wenn sie erführen,
dass ihr Urgroßvater Seeräuber war.
Christian Friedrich Hebbel,
deutscher Dramatiker, 1823-1863
Unser Familientreffen Ege, Wiedemeyer und Zobel vom 6. bis 11. August 2019 in Inowroclaw und in Treuenbrietzen
Dienstag
Die Anreise nach Inowroclaw erfolgte individuell und so trafen sich die Reiseteilnehmer aus vier Generationen zum ersten gemütlichen Abend um 19 Uhr bei herrlichstem Sonnenschein und milden Temperaturen auf der Terrasse des Hotels Focus. https://www.focushotels.pl/en/focus-hotel-inowroclaw Nach der zünftigen Begrüßung wurde erst einmal auf den runden Geburtstag unseres „Finanzministers“ Ulli angestoßen und schon waren wir beim Reisethema und der Tagesordnung für die vorbereiteten Ausflüge und Vor-träge der kommenden Tage. Angereist waren Gäste aus allen Teilen der Bundesrepublik, Österreich, der Schweiz, den USA und sogar von den Philippinen. Viele kannten sich schon von vorangegangenen Treffen, andere sahen sich nach einigen Jahren wieder und einige der Angereisten wurden erstmalig in den Kreis der Familien aufgenommen, genau wie unsere Dolmetscherin und Reiseleiterin Ewa.
Mittwoch
Nach dem gemeinsamen Frühstück und dem ersten Schock über geglaubt verloren gegangene Papiere unseres Reiseteilnehmers Udo, sowie deren Dank Ewas Organisationstalent erlangte Wiederbeschaffung, setzte sich der Familienclan erstmals, nun nicht mehr ganz im Zeitplan, im gecharterten Bus auf mit LKW‘s völlig überfüllten Straßen in Richtung Torun in Bewegung. Angekommen, fand sich tatsächlich ein Parkplatz vis a vis eines schönen runden Klinkerbaus – dem örtlichen Gefängnis. Bei der Besichtigung und Führung bei hochsommerlichen Temperaturen, erfuhren wir von Ewa viel aus der Historie der Stadt. Los ging es an der Marienkirche, von dort zum wunderschönen Rathaus und den Lebkuchenmanufakturen - ist doch die Stadt berühmt für ihre „Toruńskie pierniki“. Das „Thorner Lebkuchenhandwerk“ wurde bereits 1380 erstmals erwähnt. Vorbei ging des am Kopernikushaus, der Stadtmauer , dem Schiefen Turm zum Ufer der Weichsel und weiter durch die wunderschönen Gassen, bis zur Dreifaltigkeitskirche und Sankt Jakob auf dem Neumarkt. Nach einer kurzen Verschnaufpause und einer gelungenen stärkenden Erfrischung ging der Tagesausflug wieder gen Inowroclaw, jedoch mit einem geplanten Umweg zum Palast Wierzbiczany. http://wierzbiczany.pl/en/home/
War es doch ein Wunsch von Gisela Lindenbein, geb. Lüttgemann dieses Ensemble zu besuchen, da ihr Vater Heinrich Lüttgemann um 1930 auf diesem damaligen Gut arbeitete. Was hat dort die Bauherrschaft in den letzten zwölf Jahren nicht alles aus einer Ruine wiedererstehen lassen. Ein Hotelrestaurant erster Klasse in einem Palast, errichtet in einem Landschaftspark von den Brüdern Richard und Hermann von Roy in den Jahren 1845 bis 1846, vermutlich nach Entwürfen von August Stüler. Das Hotelrestaurant wurde nach Fertigstellung in 2018 eröffnet. Nach einer ausgiebigen Pause bei Kaffee und Kuchen sowie einem Spaziergang durch den Park wurden noch interessante Fotos der Reisegruppe vor dem Palast mittels einer Drohne aufgenommen. Nachdem wir wieder ins Hotel zurückgekehrt waren, klang der Abend in gemütlicher Runde aus.
Donnerstag
Pünktlich um 9.30 Uhr trafen sich alle Reiseteilnehmer zur gemeinsamen zweiten Rundfahrt, diesmal in die Umgebung von Strzelno, vor dem Hotel. Dort wartete schon unser Historiker und Kenner der Geschichte der Besiedlung durch die Deutschen Kolonisten beginnend während der Polnischen Teilungen um 1781 in Westpreußen und dem Netzegau, Marian Przybylski. Dank der Initiative und Möglichkeiten unserer Eva war es gelungen ihn einzuladen und eine Zusage für diese Tagesexkursion seinerseits zu erhalten. Noch ahnten wir nicht was uns dieser Tag alles an Neuigkeiten und hoch emotionalen Eindrücken bringen würde. Auf in dem Bus und los ging es zum zweiten Tagesausflug durch Kujawien, rund um Strzelno. Den ersten Stop erreichten wir schon nach wenigen Minuten, in Markowice. Unser Interesse galt nun dem:
Sanktuarium Matki Bożej
KrólowejMiłości i Pokoju
Pani Kujaw
mit der Basilika zur „Heiligen Jungfrau“.
Die Geschichte des Markowicki-Heiligtums begann 1630, als die Figur der
Mutter Gottes mit dem Kind von Bruder - Bernardine Michał Widzyński
nach Markowice gebracht wurde, der vor der Cholera-Epidemie flüchtete
und am Hof der Familie Bardzki in Markowice Zuflucht suchte. Zu dieser
Zeit war die Tochter von Helena und Andrzej Bardzki - Marianna –
schwer krank. Die Eltern versprachen, dass die Tochter zu Ehren der
Mutter Gottes eine Kirche in Markowice bauen würde, wenn sie sich erholt.
Marianna erholte sich und die Nachricht von diesem ungewöhnlichen Ereignis
verbreitete sich in der Gegend. Kranke Menschen kamen zum Gericht
und fragten nach der Gnade der Heilung. 1635 untersuchte die bischöfliche
Kommission 132 Fälle von Heilungen, wobei 32 als "wunderbar" eingestuft
wurden und die verbleibenden als Zeichen der großen Gnade Gottes galten.
Im Jahre 1636 wurde der erste kleine hölzerne Tempel gebaut und eine
wundervolle Figur darin platziert. Gruppen von Pilgern kamen nun nach Markowice.
Nach dem knapp einstündigen Aufenthalt ging die Fahrt weiter durch eine von der intensiven Landwirtschaft und dem Gartenbau geprägten, flachen Landschaft mit ihren schweren schwarzen Böden.Zitat: „Das Verhältnis der Provinz Posen zum preußischen Staatsgebiete“ von Emil Carl Baron Hundt von Hafften auf Turowo (1870):
„In Bezug auf die Vertheilung der Bodenarten hat Posen zwar nicht so viele schwere Lehmböden, wie die östlichen Provinzen, aber dafür auch am wenigsten Unland in der ganzen preußischen Monarchie. Der lehmige Sand und sandige Lehmboden, durchzogen mit Mergeladern, also diejenigen Flächen, welche die sicherste Durchschnittsernte gewähren, machen nahezu die Hälfte der ganzen Ackerbaufläche aus, und die ökonomische Ausbeutung der leichten Böden durch Lupinenbau, Anschonung oder durch den Kartoffelbau zur Brennerei ist in keiner der älteren Provinzen soweit vorgeschritten als in Posen. Ueberhaupt erfreut sich die Provinz großer landwirthschaftlicher Regsamkeit und hat Männer wie Kennemann und Lehmann aufzuweisen, welche der Intelligenz, mit der sie die Kräfte der Natur zu benutzen wußten, ihr bedeutendes Vermögen verdanken; andere wie Mollard und von Sander, die als Musterwirthe bekannt sind, und in uneigennütziger Hingabe an das Gemeinwohl fast alle landwirthschaftlichen Fortschritte bei sich zur Anwendung und Darstellung bringen. Auch unter den Polen finden sich fast in jedem Kreise Musterwirthe wie Kwilecki-Oporowo und Kornatowski-Pozarowo. Wir dürfen hier, von gerechtem Stolze getrieben, ebenfalls nicht unerwähnt lassen, daß der erste preußische Grundbesitzer, welcher die beiden Lebensfragen der Landwirthschaft, „Vertretung und Kredit“ in drei Kongressen mit so vielem Geschick leitete, Herr von Saenger aus Posen ist, derselbe Mann, der jetzt wieder mit Herrn von Bethmann-Hollweg sich an der Begründung des vielversprechenden „Central-Boden-Kredit-Aktien-Unternehmens“ betheiligt hat, eine Erweiterung und Centralisation des landschaftlichen Prinzips, das endlich auf Baarfonds basirt ist. Die Mustergültigkeit der „neuen posenschen Landschaft“, mag wohl beim Entwurf der Statuten mit als Vorbild gedient haben.“
So zuckelten wir für die nächsten ca. 15 Minuten auf schmalsten Asphaltnebenstraßen in Richtung Cierchrz, früher Blumendorf, um uns in der sicherlich alten, jedoch ganz modern ausgestatteten Schule des Ortes mit dem Direktor, Herrn Jablonski zu treffen. https://spciechrz.edupage.org/
Nach kurzer Vorstellung und gegenseitigem Kennenlernen holte Herr Jablonski seine Schätze, zwei fast hundertjährige Schulchroniken der polnischen katholischen und der deutschen evangelischen Schule, hervor. Selbst einem gestandenen Historiker und Chronisten wie Marian Przybylski verschlug es fast die Sprache, da er nur die polnische Chronik kannte und nun auch zum ersten Mal Einblick in die, in Sütterlin handge-schriebene Chronik nahm. Was konnten wir dort nicht alles lesen. So wurde u.a. in dieser Chronik über die Besiedlung des Dorfes nach 1772 geschrieben. Da konnten wir uns bekannte Familiennamen der ersten Kolonisten lesen, z.B.: Klotzbücher, Friedle, Müller, Manthey, Haeck, Rinno, Steinhilber, und Baumann. In vielen weiteren, doch schwer lesbaren, Kapiteln wurde das Schulleben zum Ende des WK I bis ca. 1925 von den verantwortlichen Lehrern, sicher sehr subjektiv, doch für die Nachwelt, sehr interessant beschrieben. Nach einer Trans-kription werden wir diese Chronik veröffentlichen. Vor der Verabschiedung von Herrn Jablonski und einer Rundfahrt durch das Dorf mit dem Ziel Slawsko Dolne, früher Kaisershöh, wurden wir noch mit einer fast achtzigjährigen Geschichte von der „Sau und dem Ferkelchen“ in polnischer Sprache vorgetragen, überrascht. Mein Vater, Dr. Gerhard Zobel, lebte um 1939 für eine kurze Zeit mit seinen Eltern und Geschwistern schräg gegenüber der Schule. Diese kurze Geschichte waren seine damaligen ersten Worte die er von Frau Matjewski (Frau des Kutschers auf dem von ihnen bewohnten Hof) in polnischer Sprache als fast Zehnjähriger gelernt hatte und noch heute, auch völlig verständlich zur Freude der polnischen Teilnehmer unseres Ausfluges, vortragen konnte.
Unser nächster Halt fand direkt im damaligen Kaisershöh, vor der existierenden aber nicht mehr genutzten Schule statt. Gisela Lindenbein konnte uns noch einiges aus ihrer Schulzeit, dem täglichen Schulweg und von den Lehrern berichten. Anschließend kreuzten wir mit dem Bus durch das Dorf, um nach Höfen Ausschau zu halten, die von unseren Vorfahren aufgebaut, erweitert und bis 1945 bewirtschaftet wurden. Dazu gehören die Höfe Würtz, Klotzbücher, Mutschler, Kämmerer, Gestalter und der des Nachtwächters Manthey.
Über die Hauptstraße Richtung Kruszwica ging es nun weiter nach Stodolno, früher Königsbrunn. Da sich dieser Ort einfach an einer langen Dorfstraße dahin zieht, hatte der Bus nur die Chance am Dorfende zu drehen, da unser nächstes Ziel Stodoly in der entgegengesetzten Richtung lag. Durch meine mittlerweile zehnjährige Beschäftigung in der Familienforschung, dem Studium alter Dokumente, Lagepläne, Fotos der Scheunengiebel und der Ortsseelenliste von 1939 gelang es uns auch in Königsbrunn viele Grundstücke den Vorfahren zuzuordnen. Auch halfen uns hier handschriftliche Aufzeichnungen vom leider Verstorbenen Klaus Manthey aus Dresden. Wohnten in Königsbrunn doch die Familien: Mutschler, Engel, Wiedemeyer, Herter, Hotho, Schneider, Lindemann, Sauter, Trettin und Ferdinand und Wilhelm Zobel.
Am frühen Nachmittag erreichten wir dann Stodoly, früher Hochkirch. Einen ersten Stopp gab es gleich am Dorfanfang am mit der Familiengeschichte Ege verbundenen ehemaligen Dorfbrunnen (wurde doch an diesem Brunnen schon Süßholz in Vorbereitung der späteren Ehe von Hermann Ege und seiner Frau Else geb. Wiedemeyer geraspelt). Niemanden hielt es mehr im Bus, Gisela Lindenbein sprudelte über in Ihren Erzählungen und Erklärungen zu ihrem Heimatdorf, alle wollten DAS Dorf ihrer Vorfahren betreten und erleben und so wurden schon beim Aussteigen die Smartphons und Kameras gezückt und die ersten Fotos geschos-sen und Filmchen gedreht. Gefühlt wie ein Bienenschwarm bewegte sich dann die Reisegruppe Richtung Schule in der Dorfmitte. Vorbei ging es an den ehemaligen Grundstücken der Familien Uklejewski, Meyer, Binder, Herter, Pechtold, Schneider, Kleindorf, Lüttgemann und Rakowski. Vor der Szkoła Podstawowa im. Jana Pawła II w Stodołach wurde die Gruppe empfangen und von der Schuldirektorin Frau Nadzieja - Wijaszka, dem Geschichtslehrer, der Bürgermeisterin, und dem Vereinsvorsitzenden des Heimatvereins D. Wawrzyniak begrüßt und zu einem gemütlichen Nachmittag auf den Schulhof geladen. https://szkolastodoly.pl/ und
https://www.facebook.com/Stowarzyszenie-Stodo%C5%82y-2233852089995291/?__tn__=%2Cd%2CP-R&eid=ARCXmR18gAT5wOvRueY9eRa6D0ZB2i67-JDf_-Yn82OuWu7BzX-Zt8812wJYH3pr3KCNxinAgBUAEZIb
Dort waren für uns und die Teilnehmer des Heimatvereins schon lange Tafeln mit allerlei Köstlichkeiten gedeckt. Mit Hilfe unserer Dolmetscherin Ewa stellten wir uns als eine Gruppe von interessierten Nachfahren ehemaliger deutscher Kolonisten aus Süddeutschland vor und
so kamen wir schnell ins Gespräch und erfuhren von den aktuellen Aktivitäten in der Schule und des Vereins, aber auch von den Fragen zur weiteren Nutzung und Umnutzung des Schulgebäudes und des Schulgartens. Nach ordentlicher gemeinsamer Stärkung an den selbstgemachten Köstlichkeiten wurde uns die Möglichkeit gegeben das Schulgebäude zu besichtigen und die ausgestellten und vom Verein selbst hergestellten traditionellen hand-werklichen Dinge zu besichtigen und käuflich zu erwerben. Mit großem Interesse wurden von den Anwesenden die historischen Fotoalben der Familie Ege angeschaut und bewundert. Wurden doch tatsächlich noch Vorfahren und Bekannte einiger Vereinsmitglieder in den Fotos entdeckt, sodass es dann zu einer wohl historischen Wiederbegegnung nach 74 Jahren zwischen Gisela Lindenbein, geb. Lüttgemann und einer Schul - und Spielfreundin vom damaligen Nachbargrundstück kam. Helena Uklejewska, noch heute lebend in Stodoly, und Gisela Lindenbein, beide schon betagte Damen, saßen nebeneinander und konnten sich nach so langer Zeit, tatsächlich, für alle Anderen unfassbar, noch in deutscher Sprache, ver-ständigen. Was war das für eine Aufregung an diesem Nachmittag. Nicht geplant und nicht vorbereitet, jedoch ein weiterer der Höhepunkte unseres Tagesausfluges nach Strzelno und Umgebung. Im Anschluss dieses gemütlichen Treffens, einem Fotoshooting, auch für die örtliche Presse, und einer herzlichen Verabschiedung, begab sich nun die gesamte Gruppe auf einen Spaziergang durch das Dorf, zur Kirche und zum Friedhof am Dorfende. Dort angekommen, wurden Bilder vor dem „Neuen“ gegenüber vom Friedhof liegenden ehemaligen Ege Hof gemacht und alte Geschichten von den vielen Besuchen Harry Eges in seinem Hei-matort erzählt. Durch Zufall bekam dies der jetzige Eigentümer (auch ein älterer Herr der Harry Ege noch persönlich kannte) mit, holte seinen englischsprechenden Schwiegersohn dazu und schon war die Gruppe um Nachfahren des Harry Ege aus den USA zu einer Hofbesichtigung und Verkostung der selbst hergestellten Produkte eingeladen. Dank der uns begleiten-den Zeitzeugen und ihren Erinnerungen, konnten wir auch an diesem Dorfende und rund um die Kirche die ehemaligen Grundstücke den damaligen Eigentümern zuordnen.
Schlussendlich geriet jedoch die zeitliche Planung für diesen Ausflug rund um Strzelno völlig aus den Fugen und mit fast 90 minütiger Verspätung verabschiedeten wir uns aus Stodoly und fuhren über kleine Nebenstraßen direkt zum Kloster der Prämonstratenserinnen nach Strzelno.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Strzelno
Dort besichtigten wir auf dem östlich des Marktes gelegenen Adalberthügels unter fachkundiger Führung von Marian Przybylski unter anderem die „Kirche der Heiligen Jungfrau Maria und der Heiligen Dreifaltigkeit“ und die „Kirche des Heiligen Prokop“ aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Die Zeit war voran geschritten, die Kraft der Reiseteilnehmer neigte sich an diesem späten Nachmittag dem Ende zu, so dass wir uns vor der Heimfahrt zum Hotel Focus nach Inowroclaw schon bei Marian Przybylski für seine Begleitung und Betreuung recht recht herzlich bedankten und verabschiedeten. Dies war für die Gruppe ein unvergesslich beeindruckend bleibender letzter Tag unserer Reise.
Am 14. August 2019 erschien über unseren Besuch in Stodoly ein sehr schöner Zeitungsartikel mit vielen Fotos. Nachzulesen ist er im Internet unter:
https://pomorska.pl/wojna-rozrzucila-ich-po-swiecie-odwiedzili-stodoly-swoje-rodzinne-strony-zdjecia/ar/c1-14349641
Freitag
Diesem Tag nutzten alle Weltreisenden nach einem ausgedehnten ruhigen Frühstücksbuffet für einen Spaziergang im Kurpark von Inowroclaw und für mögliche Einkäufe, um dann die Rückfahrt ausgeruht nach Treuenbrietzen antreten zu können. Dort trafen wir uns dann alle wieder gemeinsam im Restaurant „Sabinchen Speisekammer“
https://www.sabinchens-speisekammer.de/ um den zweiten Teil unserer Reise bekanntzugeben.
Nach einem wunderbaren Frühstücksbuffet im Johanniterkrankenhaus startete die internationale Gruppe zu ihrem letzten Ausflug des diesjährigen Treffens in Treuenbrietzen. Wiederum stand eine Tagestour durch den Fläming auf dem Programm und so ging es ab 10 Uhr mit neun PKWs los. Aufgrund günstiger Benzin - und Dieselpreise und eines Motorschadens erfolgte der erste Stop schon nach 2 km. Alle Probleme konnten behoben werden und so fuhr die Karawane weiter Richtung Feldheim, einem Ortsteil der Stadt Treuenbrietzen. Hier wur-den wir schon im Neue Energien Forum https://nef-feldheim.info/ von unserer Reiseleiterin und Dolmetscherin Kathleen erwartet. Nach der kurzen Begrüßung wurden wir durch die Räumlichkeiten des neu gestalteten Forums geführt, erfuhren viel zu alternativen Energien, dem energieautarken Dorf Feldheim und den Plänen für den weiteren Ausbau und die Spei-chermöglichkeiten von alternativer Energie. Bei der sich anschließenden Rundfahrt durch das Dorf und in den Windpark wurden uns die beschriebenen und erklärten Möglichkeiten der Energieerzeugung aus Wind, Biomasse und Sonne nochmals bildlich dargestellt. Auch ergab sich die Möglichkeit für uns in einen Turm eines Windrades hinein zu schauen. Mit einem Dank an unsere Reiseleiterin und einem guten Tropfen selbst gekelterten und mitgebrachtem Wein vom Genfer See verabschiedeten wir uns aus Feldheim und steuerten nach unserer kleinen Rundfahrt durch den Fläming den Gasthof Moritz http://www.gasthof-moritz.de/ in Rädigke an. Unter einem Model eines Windradkopfes Die Wirtsleute Doris und Bernd Moritz hatten für uns schon einiges vorbereitet, so dass wir in „open Air Atmosphäre“ bei herrlichem Wetter den letzten Nachmittag und frühen Abend unseres diesjährigen Treffens verleben konnten.
Was für ein wunderbarer Vierseithof, über die Jahre mit viel Sachverstand und Liebe erhal-ten, restauriert und erweitert, wie geschaffen für einen zünftigen Nachmittag/Abend mit Informationen zur Geschichte der Familie Moritz, der Besichtigungsmöglichkeit aller Gebäude und vor allem der Bibliothek. Nach einer ersten Stärkung legte der Wirt, begnadet in seinen Errund um den Fläming, das Dorf Rädigke, seinen Höfen und vor allem von den Menschen und der Geschichte des Moritzhofes. Langsam füllte sich der Hof mit allerlei weiteren illustren Gästen, sodass die Wirtsleute viel zu tun hatten, um den Abend für alle Gäste vorzubereiten. Selbst von einem Junggesellenabschied blieben wir nicht verschont, kam doch die Gruppe junger Männer auf ihrer Kutsche, quasi bis an den Zapfhahn gefahren und verbreitete für einige Stunden ordentlich Stimmung im Vierseithof. Dank der guten Vorbereitung des Wirtes zog sich unsere Gruppe zurück in die Scheune, um dem Vortrag über den Bau des Berliner Fernsehturms von Dr. Gerhard Zobel und Sarah Zobel (Simultanübersetzung) zu folgen. Viele technische Informationen, Erklärungen und Erläuterungen konnte er uns auf Grund seiner damaligen verantwortlichen Mitarbeit bei der Errichtung des Tums, so kurz vor dem fünfzigjährigen Jubiläum der Eröffnung, geben und mittlerweile sicher historische Fotos vom Fundament bis zur Antennenspitze zeigen. Nun rief der Küchenchef zum kräftigen Grillbuffet und alle Gäste des Abends auf dem Moritzhof strömten zum Grill, um sich ihren Anteil an frisch zubereiteten Steaks und Würstchen zu sichern. Die Junggesellengruppe verließ mit lautem Johlen samt ihrer Kutsche und den vor dem Feuer am Grill scheuenden Warmblütern, unbeschadet fast im Galopp, den gut besuchten und eng mit Tischen und Stühlen bestückten Innenhof, das war eng … Die Gemüter beruhigten sich umgehend, die Gespräche wurden wieder aufgenommen und alle ließen sich das Buffet munden.
Zum Abschluss des letzten Abends unserer diesjährigen Zusammenkunft stand dann noch ganz im Zeichen junger moderner Musik. Eric und Till Zobel luden uns zu einem Konzert in die besagte Scheune ein, um uns Ausschnitte aus ihrer ersten in diesem Jahr aufgenomme-nen CD vorzustellen. https://www.ericzobel.de/ Viel Beifall aller Gäste und natürlich einige Zugaben rundeten diesen Abend ab.
Im Hof beim Grillen Sonntag Das letzte gemeinsame Frühstücksbuffet im Johanniterkrankenhaus des Treffens 2019 und schon bereitete sich die Reisegruppe auf ihre Heimfahrt vor. Die Koffer und Taschen wurden gepackt und das auch wieder mit neuen interessanten Erfahrungen und Einblicken eines internationalen Familientreffens über Länder – und Sprachgrenzen hinweg. Vielen Dank den Organisatoren und allen Reiseteilnehmern für ihr Interesse an den besuchten Orten, den vielen Gesprächen miteinander und der Geschichte der Familien Ege, Wiedemeyer und Zobel.
Danke, es war wunderbar, diese Zeit mit Euch gemeinsam zu verleben
Rainer Zobel
Rathaus Torun
Szkola Podstawowa im.
Mikolaja Kopernika in Cierchrz
ev. Schulchronik von 1890
Scheunengiebel des damaligen Hofes von Ferdinand Zobel von 1904 in Stodolno
Scheunengiebel des damaligen „Neuen“ Ege Hofs von 1914 in Stodoly
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